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Glück.

Von den Sonnenstrahlen, die über meine Haut tanzen und meine Nase kitzeln, langsam geweckt werden. Oder vom prasselnden Geräusch des Regens an der Fensterscheibe..und dem guten Gefühl, dass ich noch warm und beschützt unter der Bettdecke liege. Der Duft meines frisch gebrühten Kaffees am Morgen. Der erste Schluck, der schwarz und heiß durch meine Kehle rinnt und meinen Lebensgeistern wieder Feuer unterm Hintern macht. Das leise Miauen des Katerkindes, wenn er mir um die Beine streicht (ohne meine Pyjamahose zu attackieren, weil er sie nicht leiden kann). Sein wohliges Schnurren oder das kleine, aber doch so starke Gefühl gegenseitigen Vertrauens, wenn er seinen kleinen Kopf gegen meine Wange presst. Die Nachbarn, die mal nicht schon um 7Uhr morgens mit ihrem schreienden Baby auf dem Flur zu hören sind. Sondern erst dann, wenn ich schon längst das Haus verlassen habe. Die Stadt die, auch wenn sie niemals schläft und immer lebt, mich mit scheinbar liebevollen Gesten in den Tag leitet. Ampeln, die direkt vor mir auf Grün springen. Keine kamikaze-artigen Fahrradfahrer die scheinbar Attentate auf mich …

Bring mich nach Hause.

Ein Pfiff. Ein kurzes Rucken. Und der Zug rollt.. Wie war das noch bei Kettcar? „..ein drittel Heizöl, zwei drittel Benzin..und dies ist nur nichts. Und ein Kuss. Und ein Zug nach Berlin… .“ Genau dorthin geht es jetzt wieder. Obwohl mein ipod mich wieder mit akkuleistungstechnischer Missachtung straft, habe ich den Song doch ganz klar im Kopf. Doch nicht lange, denn den Kampf gegen mein derzeitiges Herz-, & Seelenlied hat er schon verloren…und blendet sich deshalb immer leiser werdend aus meinen Gedanken. Schon lange hat mich kein Text, keine Melodie, keine so wunderbare Kombination aus beidem so ergriffen, gepackt…und aufgewühlt, wie dieses. Beim Hören melden sich meine alle Zellen meines Körpers, die Nackenhaare geben Standing Ovations, meine Gedanken fahren Achterbahn und ich muss hart mit mir kämpfen, um die Tränen zu unterdrücken, die mir dabei in die Augen schießen. Dieser Song berührt Regionen meiner Seele, die lange schon nicht mehr betreten wurden. Dunkle Flecken die, aus Gründen, ihr Dasein im Schatten fristen, werden nun von allen Seiten bestrahlt. Lichter aus Tönen. Flutlichter. Keine Fluchtlichter. …

Mosaik.

„..auf der straße tobt der regen, in seinem wagen die musik. er fährt noch einmal durch die gegend..in der sein herz begraben liegt….“ (Olli Schulz und der Hund Marie – „Rückspiegel“) Mitten ins Schwarze. Voll auf die 12. Dieses Song-zitat trifft zur Zeit mein Herz wohl mehr, als alles andere. Mein Umzug ist seit einer Woche endlich vorbei, ich habe nun (oh ja, jetzt werde ich dieses Zitat missbrauchen..) mehr als „einen Koffer in Berlin“..und alles ist neu. So neu, dass ich schon gar nicht mehr in der Stadt bin, sondern der Wind mich wieder rausgefegt hat. Aber nicht aus Angst und auch nicht für lange. Ich bin bei meinen Eltern..in der wahren Heimat. „Home is where your heart is“, oder? Nun, dann gleicht mein Herz in den letzten Monaten wohl mehr einem Mosaik, als einem Puzzle. Es ist nie komplett, nie vollständig. Ein Puzzle beendet man, in dem man das letzte Teil hinzufügt, sich über das fertige Bild freut (nachdem man das Fluchen, die Schimpftiraden und vielleicht auch die etlichen zwischenzeitlichen Zerstörungsversuche liebevoll beiseite …

halo.

Märchen beginnen immer mit: „Es war einmal…“ . Könnte man bei uns beiden auch sagen. Muss man aber nicht. Denn das, was damals „war“, ist noch immer…nur stärker, ehrlicher, besser. Vor 12 Jahren wurden wir in ein und denselben Raum gesetzt, war es nicht auch nebeneinander? Egal, das spielt keine Rolle mehr. Damals fing alles an & wir haben uns noch nie an Nichtigkeiten aufgehalten..warum also jetzt damit anfangen? „Freundschaft“ wirft ungefähr genauso viele Fragen und Interpretationsmöglichkeiten auf, wie z.B. Lady Gagas neuestes Outfit oder die Frage, ob sich das Wetter innerhalb der nächsten 2h ändert oder nicht. „Wahre Freundschaft“ dagegen fragt nicht. Sie interpretiert nicht. Be-& verurteilt nicht. Sondern ist es. Wahr. Ganz einfach. Mit Höhen und Tiefen, unterschiedlich wie Mariannengraben und Mount Everest. Unterschiedlich wie sie und ich. Sie ist mein Gegenpol, die andere Hälfte, mein weiblicher Turk für meinen inneren J.D. (der Zusatz „weiblich“ erübrigt sich hier von selbst, denke ich..). Egal was auch passiert…wir sind eins. Miteinander an einem Ort. Oder getrennt über hunderte von Kilometern. Weil sie den Menschen kennt, …

2 jahre.

2 jahre. 730 tage. 104 wochen. und etliche stunden. hier..in dieser stadt. alles ändert sich mit der zeit. alles ändert mich mit der zeit. warum aber gerade diese bestimmte zeit meine innerlichen um-, aus-, & manchmal auch zusammenbrüche hervorruft, weiß niemand..noch nicht einmal ich selbst. aber es ist wieder soweit. zeit, aufzubrechen. loszulassen. und herrn wind & frau schicksal wieder das steuer in die hände und mein los in ihre herzen zu legen, in der hoffnung, sie bringen mich endlich an den ort. den einen. dorthin, wo ich ankomme. vielleicht endlich den anker werfe…und nicht mehr gehe. auch nicht nach 2 jahren. 730 tagen. 104 wochen. und etlichen stunden…… .