Kamikazefliege.
„..ich sage nicht: ´Hab keine Angst, ich hab ein Seil, es kann uns gar nichts passiern…´ . Ich sage nur: ´Nimm meine Hand, mir wird ganz flau.. und ich wills trotzdem probiern….´ “
„..ich sage nicht: ´Hab keine Angst, ich hab ein Seil, es kann uns gar nichts passiern…´ . Ich sage nur: ´Nimm meine Hand, mir wird ganz flau.. und ich wills trotzdem probiern….´ “
Manchmal reicht es einfach, wenn keiner etwas sagt. Wenn keine Worte den Raum, die Stille und das eintretende, wohlige Gefühl entstehenden Vertrauens zerreißen. Worte können viel aufbauen..aber auch soviel zerstören. Sie können Wege sein. Deiner. Meiner. Und die Brücke, die unsere Parallelen dann verbindet. Aber auch die Umleitung, die uns erst über tausend Ecken wieder auf eine Bahn, eine Spur bringt. Manchmal will ich gar nichts sagen. Auch nicht dir. Dann will ich nur fühlen. Nur spüren. Deinen Atem in meinem Nacken, wenn du hinter mir stehst. Und merken, wie du immer näher kommst. Deine Berührung, die du beim sprechen nur beiläufig erscheinen lassen willst..und wissen, dass du es genauso meintest. Deine Blicke, wenn du mich von der Seite betrachtest..und denkst, ich würde es nicht merken. Deine Finger, die scheinbar nur zufällig meine berühren..aber die Dauer des Zufalls um ein paar wohlige Sekunden überschreiten. Worte könnten diese Momente unterstützen. Sie unterstreichen und ihnen mehr Intensität verlieren. Du suchst nach ihnen, durchforstet Kopf & Herz..doch wenn ich merke, dass du sie dann endlich gefunden hast & …
„Willst du noch was dazu sagen?“ – „Nein.“ Du drehst den Hahn wieder auf und das Geräusch des rauschenden Wassers erfüllt den Raum. Es ist wie immer. Du in der Badewanne. Ich daneben. Wir reden. So vertraut. Und doch ist alles anders. Unser Tonfall ist weicher. Unsere Herzen offener. Wir saugen die Worte des anderen in uns auf, sind wie Schwämme für jede kleine Schwingung, die in der Luft liegt. Und es tut gut. Dich zu sehen, wie du da so vor mir liegst, inmitten der Schaumberge. Wie du erst unter- & dann wieder auftauchst, um kleine Mundfontänen zu machen. Wie ich dich liebevoll anpöble, weil meine Kleidung deswegen jetzt schon nasser ist, als das Handtuch, dass du danach benutzen wirst. Ich sitze neben der Wanne, meine Haare sind wirr und zersaust und die Augenringe könnten Romane über die letzten Nächte schreiben. Dieser Moment ist so ehrlich. Komplett und in allem. Wir sind so ehrlich. So intim. So echt. So, wie wir es eigentlich immer hätten sein sollen…aber aus Angst vor Streit in der letzten …